Monotypie – Ein simples Druckverfahren für maximalen Spaß

Aufsicht auf Werkzeuge für das DIY-Druckverfahren der Monotypie

Wir haben mal wieder die Fühler in Richtung der DIY-Welt ausgestreckt. Über die Frage: “Wie lässt sich Papier zuhause ohne den üblichen Laser- oder Tintenstrahldrucker noch bedrucken?” sind wir heute bei der Monotypie gelandet. Ein simples DIY-Druckverfahren, mit dem sich Tolles zaubern lässt. Wir erklären Euch kurz, wie es geht und liefern Euch jede Menge Inspirationen dazu.

Was ist Monotypie?

Die Monotypie („ein einziges Bild” – auch Monoprint genannt) ist ein Druckverfahren, bei dem nur ein einziger Druck entsteht, der sich genauso nicht mehr wiederholen lässt. Das Ergebnis ist also ein Unikat. So gesehen lässt sich dieses Verfahren eigentlich nicht so ganz der herkömmlichen Druckgrafik zurechnen. Das Hauptmerkmal der Druckgrafik ist ja Produktion beliebig vieler quasi identischer Abbildungen.
Der Unterschied liegt darin, dass beim Monoprint nicht die Druckform das Ergebnis bestimmt. Es ist hier die Art und Weise, wie die Farbe auf eine ebene Fläche aufgetragen wird. Daher ist die Monotypie eine Verbindung von Malerei und Grafik.

Monoprint ist einfach und das Verfahren lässt sich vergleichsweise leicht zuhause umsetzen.

Welches Material benötigt man für Monotypie?

Werkzeugübersicht für das Monotypie Druckverfahren.
Das braucht ihr für die Monotypie: Farbe, Glas-, Metall- oder Plexiglasplatte, Rolle, Pinsel und natürlich einen Druckträger wie Papier oder Karten.

Was Ihr dazu braucht, sind folgende Hilfsmittel und Materialien:

  • Farbe – das sollten pastöse Farben sein wie Acrylfraben oder richtige Druckfarben. Hier eignen sich besonders Druckfarben auf Wasserbasis. Das ist einfacher zu reinigen. Die gibt es z. B. von AKUA oder Cranfield
    WICHTIG: Wenn Ihr mit Kindern arbeitet, solltet Ihr die Kinder nicht unbeaufsichtigt damit lassen.
  • Kleine Glasscheibe, Plexiglasscheibe
  • Farbroller zum Verteilen der Farbe
  • Druckträger wie Papier, Karten, Canvas
  • Pinsel
  • ggf. einen kleine Spachtel zum Portionieren und Verteilen der Farbe
  • Schablonen, getrocknete Pflanzen oder strukturierte Materialien für die Motive

Wie funktioniert Monotypie?

Bei der Monotypie gibt es unterschiedliche Wege, wie Ihr das Druckmotiv auf den Druckträger bringen könnt.
Jede dieser verschieden Varianten führt zu einem anderen Ergebnis. Wir haben drei Varianten ausgesucht, die wir Euch kurz vorstellen.

Monotypie – Variante 1:

Hierbei wird das Motiv auf die Rückseite des zu bedruckenden Papiers gemalt.

Farbrolle und Glasplatte mit Farbe für die Montoypie vorbereitet.
  • Etwas Farbe auf die Glasplatte geben und mit dem Farbroller verteilen bis die Farbfläche ungefähr der Größe der gewünschten Druckfläche entspricht.
    WICHTIG: Die Farbe darf nicht zu trocken werden!
  • Druckträger mit der zu bedruckenden Seite nach unten auf der Farbfläche ausrichten
  • Nun wird das gewünschte Motiv auf das Papier gezeichnet und gemalt. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Das kann ganz einfach mit einem Bleistift passieren, aber auch das Streifen mit Fingern, Handrücken, Holzstäben hinterlässt interessante Abdrücke.
    Ihr könnt strukturierte Materialien nutzen, die Ihr auf das Papier legt. Fest darüber rollen und so die Struktur auf den Druckträger übertragen.
Monoprint eines freien Motivs auf einer Büttenkarte

Monotypie – Variante 2:

Was auch möglich ist, ist das Einfärben eines bestimmten Motivs, das dann auf die Glasplatte übertragen wird. Das funktioniert zum Beispiel sehr gut mit Pflanzen (Stengel, Blätter, Blüten)

getrockneter Zweig und Farbrolle an einem Monotypie Arbeitsplatz
Mit getrockneten Pflanzen könnt Ihr einzigartige Monotypien anfertigen.
  • Zuerst rollt Ihr wieder die Farbe auf der Glasplatte aus
  • Legt Eure Pflanzenteile darauf.
  • Mit einem Blatt Kopierpapier deckt Ihr alles ab. Durch vorsichtiges Reiben und festes Andrücken des Kopierpapiers soll die überschüssige Farbe rund um die Pflanzenteile von der Glasplatte entfernt werden.
  • Nehmt das Papier vorsichtig ab. Dabei entsteht bereits ein erster Abdruck. Grob, aber oftmals trotzdem schön und gut zu verwenden.
  • Danach entfernt Ihr ganz vorsichtig die Stengel und Blätter.
  • Nun könnt Ihr das nächste Papier auf die Platte legen, gut mit der Hand andrücken und den Abdruck erstellen.
Büttenkarte mit Monotypie Druck

Übrigens: Wenn die Farbe doch zu trocken geworden ist, könnt Ihr mit einem dünnen Farbauftrag in Weiß das Ganze wieder reaktivieren. Die weiße Farbe muss aber wirklich ganz dünn aufgetragen werden, sodass eine beinahe transparente Fläche entsteht.

Monotypie – Variante 3:

Es kann auch mit Schablonen gearbeitet werden. Hier wird die Farbe mit der Rolle direkt auf den Druckträger aufgebracht.

  • Positioniert die Schablonen auf Eurem Druckträger und fixiert sie mit wiederablösbarem Klebeband.
  • Bringt mit Hilfe der Glasplatte die Farbe gleichmäßig auf die Farbrolle.
  • Dann wird die Farbe mit der Rolle direkt aufs Papier gebracht.
Büttenkarte auf einer Glasplatte beim Druck einer Monotypie
Die besonderen Büttenkarten sind perfekt für abstrakte und minimalistische Monotypien.

Für alle Varianten gilt: Ihr könnt auch verschiedene Farben auf der Glasplatte mischen. So erzeugt Ihr spannende Effekte. Bei Variante 3 lassen sich durch das Auftragen verschiedener Farbschichten und durch Variationen im Farbauftrag auch sehr schöne Zusatzeffekte erzielen. Es lassen sich auch noch weitere Schablonen einsetzen.

Inspirationen zu Monotypie

Wir haben uns in der Instagram Community mal umgesehen und eine ganze Menge Schönes entdeckt:

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Wie gefällt Euch das Thema DIY-Druckverfahren? Gerne wollen wir Euch noch mehr spannende Ideen aus diesem Kreativfeld zeigen.

Wenn Ihr noch mehr Input zu Monotypien sucht, schaut doch auch einmal auf Youtube vorbei. Ein guter Start sind diese Videos:

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2 thoughts on “Monotypie – Ein simples Druckverfahren für maximalen Spaß

  1. Die Erläuterung der Variante 3 verstehe ich nicht. Wann genau kommt die Schablone zum Einsatz? Wird sie auf die Glasplatte gelegt, auf der die Farbe ausgewalzt wird, oder auf den sog. Druckträger?

    • Hallo Harald, die Schablonen sollen farbfreie Flächen auf dem Druckträger (Papier, Stoff etc.) erzeugen. Sie werden also vor dem Auftragen der Farbe auf dem zu bedruckenden Material aufgebracht und fixiert. Anschließend wird die Farbe auf die Rolle aufgetragen. Am besten und gleichmäßigsten lässt sich die Farbe mit Hilfe der Glasplatte auf der Rolle verteilen. Im nächsten Schritt rollst Du die Farbe auf Deinem Druckträger inklusive der Schablonen aus. Ist die Farbe getrocknet, entfernst Du die Schablonen. Bringst Du die Schablonen oder andere Formen erneut und etwas versetzt auf dem Druckträger auf, lassen sich mit weiteren Farben spannende Effekte erzeugen. Viel Spaß beim Ausprobieren und Experimentieren! Viele Grüße, Stephanie

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