Personal Branding – Interview mit Kitty Fried

Titelbild zum Interview mit der Personal Branding Expertin und Fotografin Kitty Fried auf dem Papier Direkt Blog

Sich unternehmerisch auf eigene Beine zu stellen und beruflich seinen eigenen Weg zu gehen, erfordert – neben vieler anderer Dinge – besonders Mut und Entschlossenheit. Damit nicht genug, denn kaum ist diese Entscheidung gefallen, braucht es die richtigen Werkzeuge, sich erfolgreich zu positionieren und zu präsentieren. Kontakte nach außen zu anderen lassen sich bekanntermaßen besser knüpfen, wenn man in gutem Kontakt mit sich selbst steht. Die eigene Persönlichkeit und Selbstwahrnehmung spielen beim Branding eine entscheidende Rolle. Sie bestimmen den kommunikativen Weg, den das Unternehmen beschreitet und damit maßgeblich über seinen Erfolg.
Kitty Fried weiß um diesen Faktor und sieht darin einen wichtigen Baustein für erfolgreiche Markenbildung. Wir haben die Fotografin und Personal Brand Expertin zum Gespräch eingeladen.

Kitty konzentriert sich besonders auf Unternehmerinnen, um sie auf ihrem Weg zu persönlicher, authentischer Eigendarstellung voranzubringen und zu begleiten.

In unserem kurzweiligen, von Leidenschaft geprägten Gespräch erzählt sie von ihrer Mission und dem Kern ihrer Arbeit.

Kitty, Du hast Dich vor 16 Jahren als Fotografin in die Selbständigkeit begeben und hattest Deinen Schwerpunkt ursprünglich in der Hochzeitsfotografie. Mittlerweile hast Du Dich darauf spezialisiert, andere beim strategischen Aufbau ihrer Marken zu unterstützen.

Was hat den Impuls für den Richtungswechsel gegeben und wie hat sich Dein Weg dahin gestaltet?

Als ich 2008 nebenberuflich in das „Abenteuer Selbstständigkeit“ gestartet bin, habe ich mir nicht viele Gedanken darüber gemacht, wohin das alles führen soll. Ich hatte einfach Bock darauf, Fotos zu machen und damit Geld zu verdienen. Je länger ich als Fotografin unterwegs war, desto höher wurde allerdings der Druck, denn es gibt so unfassbar viele Talente da draußen!

Diesen Druck spürte ich erst recht, als ich dann 2015 meinen Hauptjob endgültig an den Nagel gehängt hatte, um hauptberuflich Hochzeiten zu begleiten. Irgendwann wurde mir klar, dass eine Abgrenzung am Markt nicht dadurch passiert, dass ich die Rezepte anderer Fotografen versuchte umzusetzen. Ich musste meine eigene Handschrift finden.

Ich buchte einen Workshop für Fotografinnen, in dem es genau darum gehen sollte: Den eigenen Weg finden. Und ich fand noch viel mehr! Viele kennen ja sicher das Buch „Find your Why“ von Simon Sinek (absolute Empfehlung!). Genau dieses WARUM konnte ich nach dem Workshop für mich beschreiben. Meinen Motor, meinen inneren Antrieb als Fotografin: Ich möchte Menschen eine Stimme geben und sie dabei unterstützen, sich selbst zu sehen.

Heute fotografiere ich keine Hochzeiten mehr. 😉

Dein Fokus liegt dabei ganz klar in der Arbeit mit Unternehmerinnen. Was reizt Dich an der Arbeit mit Frauen, was bewegt und motiviert Dich?

Die Menschheit hat es ins 21. Jahrhundert geschafft, aber leider sind Frauen trotzdem in ganz vielen Bereichen noch nicht gleichgestellt. Zu einem großen Teil liegt das an tradierten Denkmustern und veralteten Systemen. Manchmal tragen aber auch die Frauen selbst ihren Teil dazu bei: Leider stellen immer noch viele Frauen ihr Licht unter den Scheffel.

Viele Frauen wollen durch Kompetenz und Fähigkeiten überzeugen und daran ist erst einmal auch nichts verkehrt. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass jeder Mensch Teil seiner Leistung ist. Ganz egal, ob in einem Pflegeberuf, in der Buchhaltung, als CEO oder als Coachin. Ziemlich egal auch, ob angestellt oder selbständig.

Wir alle bringen nicht nur unsere beruflichen Erfahrungen mit in unseren Job, sondern unsere Weltanschauung, unsere Werte, unsere Stärken und Schwächen und sogar unseren ganz eigenen Humor.

Und das ist es, was ich zeigen will. Denn das ist es letztlich, was Jede von uns unterscheidet in ihrem Markt. Und das ist es auch, woran Interessent:innen andocken und warum sie am Ende mit uns zusammenarbeiten wollen. Meine Mission ist es, Frauen dabei zu begleiten – das für sich zu finden und zum Ausdruck zu bringen!

Wie gehst Du das an?

Die Klammer meines Angebotes bildet das Thema Personal Branding und Kundinnen kommen auf zwei Wegen zu mir: Entweder über eine 1:1 Begleitung bzw. ein Business Mentoring oder über die Branding Fotografie. In beiden Bereichen starten wir damit, herauszufinden, welcher Mensch hinter einem Angebot steckt.

Den Frauen, die mit mir arbeiten, stelle ich echt viel Fragen. Einerseits damit sie selbst erkennen, womit sie einen Unterschied machen können. Andererseits können nur so Bilder entstehen, die die Kundin auch wirklich zeigen.

Ein Beispiel: Wenn Du weißt, worin Du gut bist und was Dir auch leicht fällt, ist die Hürde, das für Dich auch zu nutzen relativ gering. Ich zum Beispiel kann recht passabel Texte verfassen – ich nutze also lieber Kanäle wie E-Mail, Blog und Newsletter, um mich zu zeigen und eine Verbindung aufzubauen. Andere können sich sprachlich gut ausdrücken und sind eloquent und spontan in Gesprächssituationen – hier sind Telefonate und Podcasts eine Überlegung wert.

Das ist nur ein Beispiel von vielen, das zeigt, das es sich lohnt, sich mit den eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften zu befassen.

In einer 1:1 Begleitung, einem Mentoring, arbeiten wir genau das heraus, damit die Kundin zu einer starken Marke werden kann. Das ist auch als Führungskraft zum Beispiel von Vorteil.

Bei meinen Foto-Kundinnen geht es in die gleiche Richtung: Ich will verstehen, wofür sie brennen, wie sie die Welt verändern wollen und welche Persönlichkeiten hinter all dem stecken. Auf dieser Basis entstehen Bilder, die wirklich authentisch und anders sind. #tschakka

Du verfolgst damit einen ganzheitlichen Ansatz für das Personal Branding. Wie viel Gewicht liegt Deiner Meinung nach in den Fotos und welche Bereiche spielen noch
eine Rolle für diese Gesamtkonzepte?

Fotos haben unfassbare Kraft. Vor allem in unserer digitalen Welt. Studien haben gezeigt, dass das Gehirn ein Bild 60.000 Mal schneller erfasst, als einen Text. Vermutlich kommt daher der abgelutschte Text, dass ein Bild mehr sagt als 1.000 Worte. Das unterschreibe ich nur bedingt, denn es kommt schon darauf an, wie gut das Bild und der Text sind. 😉

Bilder helfen unserem Gehirn, das was wir sehen in bestehende und bekannte Konzepte einzuordnen. Und Bilder packen uns emotional. Das allein sind schon drei Gründe, sich intensiv mit dem Thema Brandingfoto zu befassen und es als mächtiges Werkzeug auch zu benutzen.

Aber Personal Branding, also unser eigener Fußabdruck, kann durch noch so viel mehr zum Ausdruck gebracht werden. Zum Beispiel durch die Sprache, die wir nutzen. Durch die Kanäle, in denen wir uns zeigen. Durch die Art und Weise, wie wir unsere Produkte und Leistungen anbieten.

Ich selbst sehe mich als Expertin für diese übergeordnete Personal Branding Betrachtung und die Fotografie als solches. Über die Jahre habe ich, nicht zuletzt auch durch meine Kundinnen selbst, ein Netzwerk an Expertinnen aufgebaut, die in ihren Bereichen glänzen: Grafikdesignerinnen, Texterinnen, Rethorikcoaches, Webdesignerinnen, PR-Genies, Stylingberaterinnen usw.
Wir tauschen uns aus, ergänzen uns gegenseitig in Kundenaufträgen und unterstützen dadurch ganzheitlich beim Markenaufbau.

Neben den 1:1 Gesprächen bietest Du auch Gruppen Mentorings mit etwa 10 Teilnehmerinnen an. Wie unterscheiden sich die beiden Formate und für wen eignen sie sich / an wen richten sie sich?

In kleinen Gruppen ist der Austausch wahnsinnig intensiv und unfassbar wertvoll. Außerdem ist das eigene Commitment viel höher, wenn man sich regelmäßig mit Gleichgesinnten und Wegbegleiterinnen trifft. Ganz gleich ob virtuell oder offline.

Im 1:1 können hingegen viel individueller die konkreten Herausforderungen besprochen werden und auch gezielter Schwerpunkte bearbeitet werden.

Ich denke, da muss jeder in sich hinein hören und schauen, an welchem Punkt man steht. Je nach Typ und eigener Erwartungshaltung ist das eine Format dem anderen vorzuziehen. Oft hat es auch eine zeitliche Komponente, denn Gruppenprogramme haben in der Regel einen eigenen zeitlichen Rahmen. 1:1 Mentorings sind hingegen viel flexibler.

Bislang war ich hier fast ausschließlich mit Solo-Selbständigen und Unternehmerinnen unterwegs. Dies ändert sich gerade und ich erweitere meinen Fokus seit letztem Jahr auf weibliche Intrapreneure, also Unternehmerinnen im Unternehmen. Sich in einem Unternehmen als Marke zu positionieren, hat für alle Seiten Vorteile und ist meines Erachtens ein unterschätzter Erfolgsfaktor. Auch in diesem Kontext sind beide Mentoring-Formate angedacht und super wertvoll.

Über Kitty Fried

Seit 2018 ist Kitty auf Personal Branding Fotografie für Female* Brands spezialisiert. Während ihrer 16-jährigen Laufbahn in verschiedenen Marketing- & Vertriebsrollen in
IT-Unternehmen, hat Kitty sich als Fotografin selbständig gemacht. Seit mehreren Jahren gibt sie Mentoring-Programme und Workshops für Frauen* zum Thema Personal Branding und hat mehr als 160 Brands im DACH-Raum in die Sichtbarkeit begleitet. Ihre Bilder (auch Strecken) wurden in verschiedenen Magazinen gedruckt, u. a. in der Flow, im Courage Magazin und der Strive.

Website: www.kitty-fried.de
Blog: Personal Brand Fotos
Instagram: @kittyfried
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Liebe Kitty, Deine sprühende Leidenschaft für das Thema Personal Branding ist unglaublich inspirierend.
Wir sagen herzlich Dankeschön für die spannenden Einblicke und Deine Expertise.

Copyright-Hinweis: Alle Bilder in diesem Artikel © Kitty Fried

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