Wie finde ich das richtige Aquarellpapier

Das Wichtigste vorweg: Viel entscheidender als das perfekte Aquarellpapier ist Eure Lust am Malen und Zeichnen. Habt keine Angst und bemalt ruhig mal alles Mögliche, was Euch in die Hände kommt. So lernt Ihr am besten, wie und mit welchem Papier Ihr Eure Ideen umsetzen könnt. Ihr seht was geht und was Euch gefällt. Trotzdem schadet es nicht, ein paar Tipps und Infos einzuholen.

Auch beim Aquarellmalen gilt: Wenn etwas schief läuft, kann das manchmal einfach am falschen Material liegen. Es gibt Papiere und Malutensilien, die Euch helfen, Eure Kreativität voll zu entfalten. Das falsche Papier dagegen bringt Frust, wenn das Material gefühlt einfach im Weg steht.

Wir wollen Euch unterstützen, Eure Motive so fantastisch aufs Papier zu zaubern, wie Ihr sie im Kopf habt. Deshalb zeigen wir Euch heute anhand der verschiedenen Papieroberflächen unsere Aquarellpapiere und ihre Eigenschaften.

So findet Ihr das richtige Künstlerpapier für Eure Aquarellmalerei

Wie der Name schon sagt, ist Wasser das bestimmende Element in der Aquarellmalerei. Wie dick und schwer ein Papier ist, entscheidet darüber, wie sich das Wasser auf dem Papier verhält. Um Farben ineinander zu verblenden oder bei der Nass-in-Nass Technik braucht es eine gute Portion Wasser.

Ein paar grundsätzliche Dinge sollten alle Aquarellpapiere mitbringen:

  • Eine offene Oberfläche und ein gewisses Papiergewicht machen das Papier saugfähig. Wie Ihr auch mit leichteren Aquarellapieren arbeiten könnt, erklären wir etwas weiter unten.
  • Ist das Papier zu glatt, fehlt der „Grip“. Das heißt, die Farbpigmente werden zu leicht weg gewaschen. Aquarellpapiere brauchen deshalb mindestens eine leicht raue Oberfläche um die Pigmente festzuhalten.
  • Damit Ihr lange Freude an Euren Werken habt, sollte das Papier säurefrei sein und kein Lignin enthalten. Lignin lässt das Papier schneller vergilben. Ein im Papier enthaltener Säureanteil würde die Farben angreifen und Euer Papier brüchig machen.

Ob Ihr das Aquarellpapier in Form loser Blätter oder lieber Aquarellblöcke nutzt, hängt einerseits davon ab, was Ihr damit vorhabt. Arbeitet Ihr unterwegs oder zuhause am Tisch? Andererseits ist es Geschmackssache. Manche arbeiten auch unterwegs gerne auf einem Block. Andere nutzen dafür lieber lose Einzelblätter.

WICHTIG: Lose Bögen Aquarellpapier sollten immer fixiert werden. Dafür zieht Ihr das feuchte Papier auf einen saugfähigen Untergrund auf, der sich nicht wölbt. Die Papierkanten werden dann mit einem Maskiertape befestigt. Dabei könnt ihr das Papier schon möglichst plan legen. Achtet darauf, dass sich keine Luftblasen oder Pfützen unter dem Papier bilden.

Mit einem Fön könnt Ihr das Papier gleichmäßig trocknen. Im besten Fall fönt ihr erst auf niedriger Temperatur. Dann noch einmal heiß, bis das Papier gut getrocknet ist. Durch die Trockung spannen sich die Papierfasern. Euer Blatt sollte jetzt beim Bemalen schön glatt bleiben.

Nach dem Malen könnt Ihr das Tape lösen. Unsere Erfahrung hat gezeigt: Tesa Sensitiv ist etwas teurer, geht aber immer schadfrei ab. Washi Tapes am besten testen, welches sich wirklich gut lösen lässt, um das Kunstwerk am Ende nicht zu zerstören.

Tipp: Das Klebeband beim Lösen immer nach außen wegziehen. So verhindert Ihr, dass die empfindlichen Papierfasern nach Innen weggerissen werden und sich die oberste Papierschicht löst.

Die Frage nach der richtigen Oberfläche ist sicher persönliche Präferenz. Die Beschaffenheit muss aber auch zur angewendeten Technik passen. Die Wahl hat am Ende Einfluss auf das Motiv und wird so zum Teil des künstlerischen Prozesses. Für ein Portrait werdet Ihr in den meisten Fällen eher ein glatteres Papier wählen. Eine Landschaft oder Urban Sketching haben auch auf stärker strukturiertem Papier ihren Reiz.

Um Euch diese Wahl zu erleichtern, zeigen wir Euch die Unterschiede verschiedener Aquarellpapiere:

  • Aquarellpapiere und -karten mit feingekörnter Oberfläche
  • Torchon Aquarellpapier
  • Esparto Aquarellpapiere

Feingekörntes Aquarellpapier

Da Capo Aquarellpapier

Aquarellpapier Da Capo mit fein gekörnter Oberfläche.

Künstler, die sich ein Aquarellpapier mit klasse Preis-Leistungs-Verhältnis wünschen, sind von dem Aquarell Da Capo begeistert. Die Filzmarkierung gibt dem Papier die typische Papierkörnung eines Aquarellpapiers und entspricht einem kalt gepressten (cold pressed) Aquarellpapier. Die natürliche Färbung ist hervorragend für Landschaftsaquarelle, Urban Sketching, Loose Watercolor Florals und viele andere Motive geeignet.

Das sind die Allrounder-Qualitäten des filzmarkierten Aquarellpapier Da Capo:

Die Oberseite des feingekörnten Papiers ist strukturiert, die Unterseite eher glatt. Das gibt Euch die Möglichkeit, verschiedenste Techniken auf dem Papier auszuprobieren. Die raue Oberseite ist für Techniken mit viel Wasser (z. B. Nass-in-Nass) geeignet. Brushpens wie die Karin Markers oder die Ecoline Pens lassen sich super auf dem Papier lavieren und verwaschen. Auch bei Mixed Media Experimenten macht das Aquarellpapier Da Capo bereitwillig mit. Die glattere Unterseite ist ideal für trockene Maltechniken und eignet sich zum Beispiel perfekt, um mit empfindlicheren Brushpens zu schreiben.

Das naturweiße Premium Aquarellpapier ist aus 100 % Cellulose in Deutschland hergestellt. Unter den neun Ausführungen in drei Grammaturen (165, 220 und 300 g/m²) und drei Formaten findet sich für jeden Watercolor Lover der richtige Block. Die Aquarellblöcke mit 165 und 220 g/m² sind einseitig geleimt, der 300 g/m² Aquarellblock wird mit zweiseitiger Leimung gefertigt. Die einzelnen Bögen könnt Ihr besonders gut mit einem Falzbein oder Messer vom Block lösen.

Im Beitrag Grid Journaling mit dem Aquarellblock Da Capo erfahrt Ihr noch mehr Wissenswertes über den Künstlerblock. Die wichtigsten Fakten geben wir Euch an dieser Stelle an die Hand:

Aquarellpapier Da Capo
Farbe: Naturweiß
Grammaturen:
Aquarellblock Da Capo 300 g/m²
Aquarellblock Da Capo 220 g/m²
Aquarellblock Da Capo 165 g/m²
Formate: 300 x 400 mm,
240 x 320 mm, 170 x 240 mm
Oberfläche: rau (filzmarkiert)
100 % Cellulose

Aquarellkarten Blanko

Mit den blanko Aquarellkarten haben wir die filzmarkierte Oberfläche zum Aquarellieren jetzt auch in Kartenform in drei Formaten für Euch. Habt Ihr Eure Aquarelle schon einmal verschenkt und dafür Karten aus einem Aquarellblock geschnitten und gefaltet? Unser Vorschlag für Euch: Einfach direkt auf die fertige Aquarellkarte malen. So spart Ihr auch eine Menge Verschnitt des wertvollen Künstlerpapiers.

Die Aquarellkarten sind super für Motive in der Nass-in-Nass Technik wie Loose Watercolor Florals oder Landschaftsmalerei. Selbst einfache Motive wirken schön auf den Karten. Die glattere Innenseite könnt Ihr sehr gut mit diversen Schreibuntensilien wie Füllfederhalter, Brushpen sowie Feder und Tusche beschriften.

Tipp: Wir empfehlen die Aquarellkarten zum Bemalen mit Hilfe eines Klemmbretts bzw. Maulklammern oder Washi Tape zu fixieren. Lasst die Karte beim Bemalen offen und schützt die Rückseite mit einem Blatt.

Besonders beliebt sind die Aquarellkarten im Format 118 x 168 mm. Denn die Karten passen geklappt perfekt in DIN B6 Briefumschläge, die in großer Auswahl erhältlich sind. Es gibt aber auch Aquarellkarten im DIN A5 Format (148 x 210 mm), die Euch eine größere Bühne für Eure DIY Kartengestaltungen mit Aquarell bieten. Außerdem ist mit den 148 x 148 mm Aquarellkarten auch ein spannendes quadratisches Format für den besonderen Look Eurer selbst gemalten Karten erhältlich.

Aquarellkarten blanko
Farbe: Naturweiß
Grammatur: 300 g/m²

Formate (geklappt):
Aquarellkarten 118 x 168 mm
Aquarellkarten 148 x 210 mm (DIN A5)
Aquarellkarten 148 x 148 mm
Oberfläche: rau (filzmarkiert)
100 % Cellulose

Luma Aquarellpapier

Wenn Ihr Euer Aquarellpapier lieber als Einzelblätter nutzen möchtet, empfehlen wir Euch das Luma Aquarell Papier. Vom Deckblatt der Packung lacht Euch ein Mangacharakter der deutschen Manga-Künstlerin Nashi entgegen. Bei ihrer aufwändigen Arbeit hat Nashi die unterschiedlichsten Maltechniken ausprobiert. Das Papier hat einen absoluten Härtetest hinter sich. Das Ergebnis: Das Luma Aquarellpapier mit rauer Vorderseite und glatter Rückseite ist extrem vielseitig. Ihr könnt es mit Aquarellfarben, Gouache, Tempera, Airbrush, Multiliner, Outliner, Zeichenfeder sowie Acrylic Marker bearbeiten.

Das Tolle am Luma Aquarellpapier ist, jede Technik lässt sich problemlos anwenden. Lasieren, lavieren, granulieren… alles kein Problem. Egal, ob Ihr Mangas oder Comics zeichnet oder eher andere Motive, in unserem Interview mit Nashi gibt’s einige aufschlussreiche Infos und Tipps.

Die Blätter des Luma Künstlerpapiers sind als lose Blätter in einer Folie eingeschweißt. Ihr könnt sie in einer passenden Designbox oder als Refill kaufen.

Ganz neu bei Papier Direkt: Luma Aquarellpapier im Format DIN A5. So habt ihr immer ein handliches Format für Urban Sketches, Watercolor Florals und andere kleine Motive. Einfach auf ein Klemmbrett aufspannen und los geht’s!

Luma Aquarellpapier
Farbe: Weiß
Grammatur: 300 g/m²

Formate: diverse Formate
Oberfläche: rau (filzmarkiert)
100 % Cellulose

Aquarell Torchon

Aquarellpapier Torchon mit organischer Oberflächenstruktur.

Der Begriff „Torchon“ kommt aus dem Französischen und steht für „Tuch“. Die Oberfläche des naturweißen Torchon Aquarellpapiers erinnert tatsächlich ein bisschen an Stoff.

Im Vergleich zu dem filzmarkierten Aquarellpapier Da Capo ist das Torchon glatter. Die Struktur ist organischer und weniger eng gefasst. Auf dem 250 g/m² schweren Karton verlaufen die Farben wunderschön und entfalten dabei ihre ganze Leuchtkraft. Gerade florale Aquarelle und Watercolor Landscapes zu malen, macht mit dem Torchon Papier besonders viel Spaß. Um die Bewegung von Wasser und Farbe zu kontrollieren, braucht es ein wenig Übung. Wir empfehlen deshalb das Torchon Aquarellpapier eher für fortgeschrittene Anwender.

Foto: Sabine Fuchs / @schonschoen_cgn

Natürlich könnt Ihr auch Trocken- und Nasstechniken kombinieren. Gerade das Spiel von Flächen in der Nass-in-Nass Technik, die mit Konturen aus einem Fineliner versehen werden, ist spannend. Wenn Ihr zu Eurem Aquarell einen Spruch mit dem Brushpen lettern wollt, ist das stoffliche Torchon Aquarellpapier euer Freund!

Foto: Sabine Fuchs / @schonschoen_cgn

Neben Aquarellfarben könnt Ihr das Torchon Papier auch mit anderen Künstlerfarben bemalen. Gouache, Tempera und Acrylfarben bringt das Papier ebenfalls zum Strahlen.

Aquarellpapier Torchon
Farbe: Naturweiß
Grammatur: 250 g/m²

Formate:
Aquarellblock Torchon 300 x 400 mm
Aquarellblock Torchon 240 x 320 mm
Aquarellblock Torchon 170 x 240 mm
Oberfläche: Torchon
100 % Cellulose

Aquarell Esparto

Aquarellpapier Esparto mit unregelmäßiger, grober Struktur.

Das Aquarellpapier Esparto wird aus feinstem Halfagras hergestellt. Der sanfte Cremeton des Papiers gibt den Aquarellfarben einen milden, natürlichen Touch. Das gutmütige Papier verändert sich kaum beim Wasserauftrag, bleibt plan und dehnt sich nicht großartig aus.

Foto: Sabine Fuchs / @schonschoen_cgn

Das grobkörnige Esparto ist deutlich stärker strukturiert als das Torchon. Im Unterschied zum filzmarkierten Papier Da Capo ist die Struktur aber unregelmäßiger. Die Oberfläche erinnert an eine steinartige Struktur. Die Unterseite des Esparto ist eher glatt.

Foto: Sabine Fuchs / @schonschoen_cgn

Testet also auch einmal diese Seite, wenn Euch das Aquarellpapier gefällt. So habt Ihr ein variantenreiches Papier, das neben Aquarellfarben auch Kohle und Rötelkreiden bereitwillig aufnimmt.

Aquarellpapier Esparto
Farbe: gelbliche Tönung
Grammatur: 300 g/m²
Formate: diverse Formate
Oberfläche: grobkörnig
100 % Cellulose

Hinweis: Wir führen das Esparto Aquarellpapier nicht länger. In der Shop-Kategorie Aquarellpapiere findet Ihr jedoch eine große Vielfalt alternativer Papiere für das Aquarellmalen.

Mit unserer Übersicht über die Aquarellpapiere wollen wir Euch helfen, das passende Papier für Eure Aquarellmalerei zu finden. Habt Ihr die Papiere schon einmal getestet? Wie sind Eure Erfahrungen und mit welcher Oberfläche arbeitet Ihr am liebsten? Schreibt uns!

Copyright-Hinweis: Fotos florale Aquarelle – Sabine Fuchs (@schonschoen_cgn)

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