Mr. Barlow hatte Großes vor, als er Ende des 19. Jahrhunderts die Idee entwickelte, maschinell ein Papier zu fertigen, das handgemachtem Papier gleichen, aber weitaus weniger kosten sollte. Er hatte jedoch seine Schwierigkeiten, eine Papiermühle zu finden, die zu dem angestrebten Preis für ihn produzieren wollte. Ausgerechnet ein Großbrand sollte entscheidend bei seiner Suche nach einer Produktionsstätte sein.
Die Buckland Papiermühle in Dover war im Herbst 1887 bis auf die Grundmauern nieder gebrannt und suchte nach dem raschen Wiederaufbau eine Möglichkeit, schnell zurück ins Geschäft zu kommen.
Barlow und die damaligen Eigner, Charles Ashdown und Henry Hobday, wurden sich einig und so lief 1888 das erste Papier der Marke Conqueror (engl. für „Eroberer“) von der Maschine. Die Nachfrage nach einem für die breitere Masse erschwinglichen und zugleich sehr hochwertigen Papier war enorm. So begann der Siegeszug des Conqueror.
Was würde Mr. Barlow wohl heute nach über 125 Jahren zum Erfolg seiner Marke und der Papiere sagen? Conqueror wurde zu einer der renommiertesten Feinpapierkollektionen weltweit und steht seit Beginn an für höchste Qualität. Ein Teil des Portfolios wird fortlaufend den neuesten Trends angepasst, bei anderen Papieren setzt man auf Bewährtes. Die Range umfasst heute rund 600 ver-schiedene Produkte in zahlreichen Oberflächenausführungen und Farben – besonders erwähnens-wert ist hier die Auswahl an Weißtönen bei den Businesspapieren.
Conqueror gerippt – der Klassiker
Die älteste und wohl bekannteste Oberfläche ist die des Conqueror gerippt. Die charakteristischen Rippen erinnern an die Zeit, in der Papier noch handgeschöpft wurde. Die sogenannten Vergé-Siebe bestanden aus feinen Drahtstäben, die mittels Bindedrähten zusammen gehalten wurden. Sie hinterließen auf den geschöpften Bögen horizontal und vertikal verlaufende Abdrücke, wo das Papier dünner, durchscheinender und dadurch auch einfacher per Hand zu beschriften war. Bei Conqueror wurde eben dieses Erscheinungsbild maschinell erzeugt, doch die Linien sind sehr ursprünglich nachempfunden, was Beständigkeit und das Wissen um Qualität vermittelt.
Die Hochwertigkeit des Papiers ist auch sofort zu spüren. Es hat eine angenehm weiche, sehr natürliche Haptik und die Erhabenheit der Rippung ist besonders ausgewogen. Auch die niedrigen Grammaturen erhalten dadurch ein schönes Volumen. Die Kartonqualitäten – erhältlich in 160 g/m² und 220 g/m² – sind fest und griffig, trotzdem flexibel.
Beinahe untrennbar ist mit Conqueror Papieren das sorteneigene, echte Wasserzeichen verbunden. Nach wie vor der Klassiker unter den Geschäftspapieren: Edel und repräsentativ.
Doch was ist das Geheimnis solcher Klassiker? Man versteht es, durch konsequente, fortwährende Reflexion das Althergebrachte den aktuellen Gegebenheiten anzupassen, ohne dabei das Wesentliche zu verfälschen. Nur wo dies gelingt, ist es möglich eine Marke bzw. ihre Produkte zu so lang anhaltendem Erfolg zu führen.
Conqueror gerippt begleitet den Zeitgeist
Beim Papierhersteller ARJOWIGGINS hat man das Erbe erfolgreich fortgeführt und dafür offenbar das richtige Gespür. Hinsichtlich des seit je her hohen Qualitätsanspruchs ging man keine Kompromisse ein. Trotzdem ist es dort gelungen, die Produkte kontinuierlich den wechselnden Marktgegebenheiten anzupassen und innovativ zu agieren.
Aufgrund des steigenden Bedarfs im Officebereich machte ARJOWIGGINS als einer der ersten Hersteller Teile seines Feinpapierportfolios mit passenden Verpackungseinheiten im DIN A4-Format bürotauglich.
Das Unternehmen war ebenso führend als es seine Papiere auf die Veränderungen in der Druck-technik in den 1990er Jahren einstellte: Neben anderen Produkten ist auch das Conqueror gerippt garantiert für die Verarbeitung mit Laserdruckern sowie monochromen Inkjetgeräten geeignet.
Auch in Sachen Umweltbewusstsein ging man den anderen voran. Seit dem 01. Oktober 2007 ist die gesamte Conqueror Range FSC® zertifiziert und wurde zudem im selben Jahr die erste klimaneutrale Feinpapierkollektion Europas. Alle produzierenden Papiermühlen wurden ISO 14001 zertifiziert und man investierte beispielsweise in Heizkraftwerke, um die Emission von Treibhausgasen und Säurebildnern zu reduzieren.
Übrigens: Heute ist die Produktion des traditionsreichen Conqueror gerippt Sortiments
bei der Antalis GmbH im nordrhein-westfälischen Frechen beheimatet.
Kurz nach Beginn des neuen Jahrtausends wurde außerdem die Markenpositionierung und -identität neu überdacht, um im Markenimage neben der traditionellen Güte auch den Innovationsgeist des Unternehmens zu verankern. Im Zuge dessen wurde das Erscheinungsbild etwas verjüngt und dabei unter anderem die Markenelemente wie das Schwertemblem und das Wasserzeichen überarbeitet: So wich der prägnante Reiter, William the Conqueror, dem schlicht eleganten Schriftzug.
In einigen Farben sind die gerippten Papiere auch ohne Wasserzeichen erhältlich. Insgesamt ist beim Conqueror gerippt die Farbpalette mit vielen unterschiedlichen Weiß- und Cremenuancen fein abgestimmt, die durch Grautöne ergänzt werden. In Kombination mit dem umfangreichen Hüllensortiment in Formaten wie DIN C6, DIN C5 sowie DIN lang mit und ohne Fenster bietet die Papiersorte ein sehr großes Spektrum an Wahlmöglichkeiten für vielerlei Verwendungszwecke.
Bei Conqueror gerippt denken wir natürlich an Geschäftsausstattungen von Hotels, Steuerberatern oder das Briefpapier mit Adressdruck eines Direktors a. D. Tatsächlich begegnet uns diese Papiersorte häufig in diesen Kontexten. Aus gutem Grund, denn neben dem klassischen Charme, den sie hat, ist es besonders die persönliche Note, die diesem Papier anhaftet. Seine Botschaft ist unmissverständlich und dennoch subtil. Es strahlt durch seinen Bezug zum ursprünglichen Herstellungsverfahren Kompetenz und Sorgfalt aus, und es entschleunigt auf gewisse Weise die sonst so schnelllebig gewordene Kommunikation.
Das gerippte Papier holt ein Stück der Zeiten zurück, in denen Mitteilungen oft noch buchstäbliche Schriftstücke waren, deren Verfasser viel Zeit für die Erstellung aufbrachten, deren Transport mitunter Tage oder Wochen benötigte. Heute, wo die Übermittlung einer Nachricht unabhängig vom Standort des Senders und Empfängers in Bruchteilen von Sekunden von statten gehen kann, vermittelt dieses Papier durch sein Aussehen und seine Haptik etwas, das wir alle zu schätzen wissen: einen kleinen, aber wahrnehmbaren Moment Zeit.
Doch wie wir alle wissen, unterliegen Feinpapiere keiner Ausschließlichkeit. Es wäre vermessen und nicht gerecht, dieses Papier als reines Businesspapier zu sehen und allein in der klassischen Ecke anzusiedeln. Es kann natürlich mehr.
So könnt Ihr Conqueror gerippt in Kartonqualität zum Beispiel nicht nur für Visitenkarten verwenden. Bedruckt es doch einfach mit einem hübschen Aquarellkalender wie dem von Jinny Park und macht Euren Kunden damit zum Jahreswechsel eine Freude.
Als Material für Präsentationsunterlagen mit modernem, reduziertem Design ist diese Papiersorte auch bestens geeignet.
Erhältlich ist Conqueror gerippt mit dem traditionsreichen Wasserzeichen bei uns in der 100 g/m² Qualität im Format DIN A4. In der Farbe Weiß ist das Papier mit 100 g/m² zusätzlich auch ohne Wasserzeichen verfügbar. Weiterhin gibt es DIN A4 Feinkarton in 160 g/m² und 220 g/m² sowie ein umfangreiches Sortiment an Umschlägen.
Durch seine Struktur ist Conqueror gerippt prädestiniert, mit anderen Materialien kombiniert zu werden. Ich persönlich tendiere häufiger zur gerippten Hülle mit andersartigem Inhalt. Für den Mix mit glatten Sorten gibt die Oberflächenstruktur das Quäntchen Spezial-Haptik dazu. Hier müsst Ihr nicht lange suchen. Die Schwesternsorte Conqueror CX22 bietet zu vielen gerippten Varianten das passende Pendant in glatt.
Wenn Ihr gern Farbe zeigt, findet Ihr vielleicht bei Color Trophée etwas Passendes. Der Farbton Pfirsich in Anlehnung an die Pantone Trendfarbe Peach Echo zur hellgrauen Conqueror gerippt Hülle mit Fenster gibt ein aussagekräftiges Mailing. Muss mehr Inhalt in den Umschlag bietet Color Trophée natürlich auch eine tolle Auswahl an Leichtgewichten mit 80 g/m².
Selbst mit strukturierten Papieren sind gute Kombinationen möglich. Tintoretto Ceylon – hier in Wacholderblau – passt sehr gut zu den gerippten Hüllen. Etwas weniger bunt, doch nicht minder spannend ist das Duett von Countryside Mineral Kreide und Conqueror gerippt Weiß.
Habt Ihr schon andere Kombinationen mit Conqueror gerippt ausprobiert? Sagt es uns doch weiter.
Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle besonders bei Glenn Hatfield, der uns Fotos aus der sehr umfassenden Chronik zur Buckland Papiermühle zur Verfügung gestellt hat sowie Keith Howell, der uns auch mit tollen Aufnahmen aus dem Fundus einer von ihm gestalteten Webseite, die der geschichtsträchtigen Stadt Dover gewidmet ist, unterstützt hat.
Auch der Designerin Jinny Park danken wir herzlich für ihr Einverständnis, ihren wunderschönen Aquarellkalender für die Fotos zum Thema Conqueror gerippt nutzen zu dürfen. Sie lebt in Melbourne und trotz ihres Vollzeitjobs als Web Designerin nimmt sie sich immer wieder Zeit, Schönes mit Papier und Stift zu kreieren. So auch den oben abgebildeten Aquarellkalender, den sie zur privaten Nutzung auf ihrer Webseite www.somethingpeach.com auch zum Download anbietet.
Summary
At the end of the 19th century, a certain Mr. Barlow developed the idea of producing a high-quality paper similar to handmade paper, but less expensive. However, he had his difficulties in finding a paper mill that would produce for the low price he considered reasonable. Ironically, a major fire should be decisive in his search for a production facility. In 1887, the Buckland Paper Mill in Dover had burnt down and after its reconstruction the owners wanted to be back in business. Barlow and the then owners, Charles Ashdown and Henry Hobday began working together and in 1888, the first paper of the Conqueror brand rolled off the presses.
In more than 125 years Conqueror has become one of the most renowned fine paper collections in the world and since the beginning it has been recognized as a symbol for highest quality. Nowadays, the range includes some 600 different line items for both business and creative communications.
Conqueror Laid is the oldest and one of the best-known finishes and its character is derived from the former handmade papers with the so-called “laid lines”. This kind of mark was caused by the wires running sideways in the used screens. Although, with the Conqueror Laid paper this appearance is imitated, the ribbed texture is very close to that of handmade papers. This shows consistency and quality which can also be felt. It has a natural and tactile appeal and the structure of the ribbing is particularly balanced so that also the lower grammages have a nice, rich volume. The board – available in 160 g / m² and 220 g / m² – is solid, yet flexible.
Since its creation, Conqueror has been a pioneer in many areas. The papermaker ARJOWIGGINS has successfully continued this legacy: the commitment to high quality standards coupled with progressive and innovative developments.
Adaption to technical progress and sustainability forms part of the brand’s policies. For example, in 2007 Conqueror became CarbonNeutral® while also using pulp from FSC® certified sources across the entire range.
All producing paper mills are accredited with the International Environment Management Standard ISO 14001. Conqueror invests in CHP (Combined Heat and Power) generation to reduce greenhouse gases and acidifying emissions.
Furthermore, a new contemporary logo and identity was developed in 2001. The classic brand elements were updated by recrafting the sword emblem and the original watermark. Instead of the horseman representing William the Conqueror, the watermark today shows the slightly restrained Conqueror name.
Today, the production of the Conqueror Laid range is based at Antalis GmbH in Frechen, Germany.
Due to its classic charm and the personal touch clinging to this paper, Conqueror Laid is often seen in business communications. However, there are much more possibilities to use this wonderful material. Its structure makes it also a perfect match for art or even other papers like the ultra-smooth Conqueror CX 22 providing same colour shades or more distinctive combinations such as Countryside Mineral and Tintoretto Ceylon.
With a wide range of items and variety of colours, Conqueror Laid can be used very individually. In our webshop, we offer envelopes and paper with or without watermark in different formats, grammages and colours.
We would like to thank Glenn Hatfield, who provided photos from the very detailed chronicle of the Buckland Paper Mill, as well as Keith Howell who also supported us with great pictures from a website he designed and which is dedicated to the historic town of Dover.
We would also like to give special thanks to the designer Jinny Park who allowed us to take and publish photos of her lovely watercolour calendar for our article on the Conqueror Laid paper. She lives in Melbourne and although, she has a full-time job as a web designer, she takes always time to create beautiful things with paper and pen such as that calendar, which can be downloaded for personal use on her website somethingpeach.com.