Leinenpapier – feine Leineprägung für edle Schriftstücke

Leinenpapier ist vielseitig einsetzbar. Auf blog.papierdirekt.de stellen wir den Tausendsassa auf der verschwimmenden Grenze zwischen Business- und Imagepapier vor.

Leinengeprägtes Papier ist etwas, das ich gefühlt „seit ich denken kann“ kenne. Dass es tatsächlich so ist, hat sich im Vorfeld zu diesem Artikel bestätigt. Vergangenes Wochenende ist mir beim Umräumen in meiner Wohnung die Glückwunschkarte meiner Taufpatin in die Hände gefallen: eine Klappkarte aus Leinenpapier. Meine Taufe liegt nun schon ein paar Jahrzehnte zurück, dennoch reicht dieser Rückblick bei weitem nicht zu den Ursprüngen dieses Papiers. Es hat seine Daseinsberechtigung über lange Zeit behauptet. Teils erfolgreich und teils weniger, doch am Ende ist es mit dem Leinenpapier ähnlich wie mit dem von den Fantastischen Vier besungenen Nicki-Pulli: „… war nie weg.“ Trotz seiner langen Historie, die stark von technischen Entwicklungen beeinflusst wurde, ist Leinen eine gefragte Papiersorte. Wir laden Sie zu einer kleinen Spritztour à la Reise im DeLorean DMC-12 ein, um ein paar interessante Momente auf der Zeitskala anzusteuern.
 
Leinenpapier wie unsere Sorte Leinen – neue Qualität fand seit je her in der feinen Korrespondenz Verwendung. Es zeichnet sich besonders durch die gute Beschreibbarkeit mit Tinte aus. Die Tinte haftet gut, sie verläuft und verschmiert nicht. Bereits damals, als der Schriftverkehr noch ohne jeglichen maschinellen Einsatz vonstatten ging, hatten neben schönem Aussehen und toller Haptik diese Eigenschaften durchaus Relevanz.
 
Die stoffähnliche Struktur erhält das Papier durch einen mechanischen Prozess. Mittels sogenannter Prägezylinder erhalten die Papierbahnen ihre charakteristische Struktur. Neben der Leinenstruktur kann über solche Prägezylinder eine Vielzahl von Oberflächen imitiert werden: Holzmaserungen oder Strukturen wie die unseres Jade Seide machen solche Papiere nicht nur optisch schön, sondern gleichzeitig zu einem haptischen Erlebnis.
Oder wer erinnert sich nicht an die markante Maserung der Trennblätter in alten Fotoalben, die irgendwann auch auf tollen Feinpapieren wie dem Seidendamast zu finden war.
 
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Diese speziellen Strukturen sehen nicht nur edel aus, sie fühlen sich auch sehr wertig an. Sie stellen eine Verbindung zu anderen hochwertigen Materialien her. Auch die Assoziation mit den Maluntergründen im künstlerischen Bereich vermittelt bei leinengeprägtem Papier etwas Besonderes.
 
 

Leinenpapier – ein Papier für individuelle Kommunikation

 
Die Erfindung der Schreibmaschine im 19. Jahrhundert brachte zwar Entlastung für die Schreiber, doch gleichzeitig förderte sie auch einen bis dahin nicht gekannten Schwachpunkt zu Tage: Leinenstrukturiertes Papier eignete sich denkbar schlecht für eine Beschriftung mit den neu entwickelten Schreibgeräten. Das mit Farbbändern und Typenhebeln erzeugte Schriftbild, brach auf dem Relief weg und war schlecht bis gar nicht lesbar. Die nun moderne Technik drängte das für hochwertige Korrespondenz stehende Leinenpapier in eine Nische. Es wurde beschränkt auf feines Papier für Handgeschriebenes und individuelle Kommunikation, da es im Gegensatz zu glatteren Materialien, die gut in der Schreibmaschine liefen, nicht massentauglich für die Schreibstuben und Büros war.
 

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Leinen im Mix mit einer gefütterten Hülle der Sorte Edelpost.


 
Später entwickelten sich parallel dazu die feinen, im Offsetdruck bedruckten Kartensortimente für allerlei Anlässe, denn dies war die einzige Drucktechnik, mit der sich Leinenpapiere in höheren Auflagen in guter Qualität bedrucken ließen. So auch meine Taufkarte.
 
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Die Rückkehr des Leinenpapiers in die Bürowelt

 
Eine erneute Wende kam mit dem Einzug der Druckergeräte in die Büros. Aufgrund der zu Beginn enorm hohen Preise für Laserdruckgeräte, setzte sich mehrheitlich die weitaus günstigere Inkjet-Technologie durch. Anders als bei den Schreibmaschinen ermöglichten diese Geräte nun auch die Verarbeitung von leinenstrukturierten Papieren. Wie bei der Beschriftung mit Feder und Füller ist für die Tintenstrahldrucktechnik auch kein stark saugendes Papier geeignet.
 
Im vergangenen Monat sind wir im Rahmen der Vorstellung der Businessschwester unseres Leinenpapiers – der Papiersorte Edelpost– bereits auf den in den 1990er Jahren verwendeten Begriff der Total Office Qualität eingegangen. Dies war ein Hinweis darauf, dass Papiere mit den damals neuen Druckgeräten verarbeitet werden konnten. Mit Verdrängung der Schreibmaschinen und vollständigen Etablierung der Drucksysteme, rückte diese Qualitätsbezeichnung im Laufe der Zeit in den Hintergrund.
 
Die Leinenpapiere erlebten durch diese Entwicklungen eine Renaissance in der Bürowelt. Die Sortimente leinengeprägter Papiere wurden stark ausgebaut. Auch bei Papier Direkt gab es eine große Auswahl an Karten, Blättern und Umschlägen in bis zu sechs unterschiedlichen Farben zum selbst bedrucken.
Gehalten haben sich nach dem Rückgang des Trends überwiegend die klassischen Farben Hochweiß und Creme, die zu Beginn der 2000er Jahre bei uns in der Sorte Leinen – neue Qualität ihren bis heute angestammten Platz in unserem Sortiment erhielten. Neue Qualität ergab sich, da die Leinenprägung nochmals verfeinert wurde. Die Unterschiede in den Prägungen sind mitunter enorm groß. Die jetzige Ausführung ist äußerst fein geprägt, was dem Papier trotz der grundsätzlich markanten Struktur eine zarte Haptik verleiht. Die Sorte umfasst DIN A4 und DIN A3 Bögen in den Qualitäten 100 g/m² sowie 250 g/m². Dazu gibt es jeweils passende Umschläge im Format DIN lang, mit und ohne Fenster. Erhältlich sind 100 Blatt im Format DIN A4 ab 11,95 EUR zzgl. Mehrwertsteuer.
 
Die Grenzen zwischen Businesspapieren und Imagepapieren sind oftmals fließend. Abhängig von Unternehmen und Einsatzzweck, wird ein Businesspapier durchaus auch zweckentfremdet und umgekehrt. Manche Papiere eignen sich dafür mehr andere weniger. Leinenpapier hat sich als Tausendsassa erwiesen, der von den verschwimmenden Grenzen zwischen Business- und Imagepapieren profitiert und vielseitig einsetzbar ist. Ob bedruckt oder handbeschrieben, es garantiert Feinheit und Charme ohne viel Zutun.
 
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Leinen spricht für sich und genügt sich daher auch meist selbst. Wenn Sie dennoch gerne kombinieren – wie wir das ja bekanntermaßen auch tun –, hierzu noch unsere Empfehlungen:
 
Leinen eignet sich wunderbar als eleganter Begleiter zu unserem Kraftpapier Muskat. Die Leinenstruktur sowie die Beschaffenheit von Muskat versprühen zusammen Natürlichkeit ohne das gewisse Maß an Feinheit zu verlieren.
 
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Das Prinzip Farbe mit Feinem setzt sich aus einer Auswahl unserer DIN B6 Umschläge und den Leinenblättern zusammen. Eine frische Variante erzeugen Sie zusammen mit Hochweiß, eine gedeckte mit Creme. Besonders zart wirkt hier der Mix mit den Pastelltönen.
 
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Klassisch und alles andere als langweilig ist die Kombination aus Creme und dunklem Rot. Das passt zum Rahmen einer Hochzeit ebenso gut wie für Weihnachtsgrüße oder stilvolle Einladungen zur Spendengala.
 
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Mich begeistert am meisten, dass bei Leinen – neue Qualität die feine Prägung auf beiden Seiten des Kartons gut zum Tragen kommt. Farblich möchte ich mich zu keinem Favoriten hinreißen lassen. Wo ich mich jedoch festlege: die Tönung der cremefarbenen Variante ist wunderschön getroffen.
 
Wofür setzen Sie Leinenpapier bevorzugt ein? Und mögen Sie es eher puristisch oder im Zusammenspiel mit anderen Papieren? Wir freuen uns auf Ihr Feedback.

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