Papier in Büttenoptik selbst machen – ein Gastbeitrag von Jette Feick vom @dasrotwildstudio

Hochzeitspapeterie mit Papier in Büttenoptik: Im Papier Direkt Blog erklärt Jette Feick Schritt für Schritt wie Ihr das selbst machen könnt.

Wir waren total von Jette Feicks Technik begeistert, Papiere selbst zu reißen. Jette ist die Gründerin und das Herz von @dasrotwildstudio. Kurzerhand haben wir sie gefragt, ob wir ihr auf die Finger gucken dürfen und ob sie Lust hätte, ihr Wissen mit uns und Euch zu teilen. Heute ist es soweit! Jette erklärt Euch Schritt für Schritt wie Ihr Papier in Büttenoptik selbst machen könnt und das mit wenig Aufwand und relativ geringen Kosten. Neben den DIY Tipps gibt es on top noch eine tolle Papeterie Inspiration von Jette. Und nun viel Spaß mit Jette Feick:

Papier in Büttenoptik ist momentan voll im Trend. Mit ein bisschen Geschick und der richtigen Methode könnt Ihr das auch selbst herstellen. Wie Ihr das macht? Das zeige ich Euch in diesem Beitrag.

Material um Papier in Büttenoptik selbst zu machen

Als Material und Werkzeug benötigt Ihr folgende Dinge:

Papiere haben verschiedene Grammaturen, das bedeutet eine unterschiedliche Stärke / Dicke. Euch ist das sicherlich auch schon beim Anfassen aufgefallen. Kopierpapier hat beispielsweise eine Grammatur von rund 80 g/m². Es ist also relativ dünn. Das bedeutet die gerissenen Kanten sind feiner.

Jede Grammatur bringt unterschiedliche Kanten zum Vorschein, wenn man diese reißt. Besonders geeignet für den Büttenlook sind in diesem Fall Papiere mit einer Stärke von mindestens 220 g/m².

Zum Testen habe ich von Papier Direkt das Crush Olive (250 g/m²) und die Farbe Quarz der Papiersorte Countryside Mineral (250 g/m²) und Lucida Pergament zugeschickt bekommen.

Hochzeitspapeterie mit Papier in Büttenoptik

Ich habe eine kleine Hochzeitspapeterie extra für Euch zusammengestellt, um Euch zu zeigen, wie das Papier bei mir im Einsatz aussah.

  • Zunächst habe ich ein momentan ebenfalls beliebtes Pocketfold selbst hergestellt. Das ist ganz easy. Überlegt Euch vorher, welches Endformat Ihr haben wollt. Mein Format sollte quadratisch (145 x 145 mm) sein. Macht zunächst eine normale Klappkarte draus. Dann wird eine kleine Tasche einfach raufgeklebt. Wie das Ganze Step by Step geht, sieht Ihr auf meinem IGTV.
    Schon ist das Pocketfold fertig!
Jette Feick erklärt Euch im Gastbeitrag Schritt für Schritt wie Ihr mit wenig Aufwand und geringen Kosten Papier in Büttenoptik selbst machen könnt.
Die selbstgemachte Pocketfold-Hülle aus Crush Olive Naturpapier, hier noch ohne die passenden Karten.
  • Nun kommt der Einstecker an die Reihe.
    Druckt zunächst Euer gewünschtes Motiv bzw. den Text auf das Papier. Für mein Beispiel habe ich die Karten Blanko gelassen.
    Achtet auf das Endformat, dass die Karte auch gut in die Tasche passt. (hervorgehoben->)

TIPP: Hier wichtig zu beachten ist folgendes: Schaut, dass das Motiv mittig vom Papier sitzt und rund 2 bis 3 cm rundherum Platz hat. Je mehr Platz Ihr lasst, desto leichter fällt Euch später das Reißen.

Achtet darauf, vor dem Drucken beim Speichern ein Häkchen bei den Schneidemarken zu setzen, das macht das Ganze später einfacher.
Wenn Ihr damit zufrieden seid, druckt das Ganze aus!
Macht Euch nun mit Bleistift und dem Lineal einen Rahmen auf das Papier. Jetzt helfen Euch die Schneidemarken. Legt das Lineal so an, dass Euer Endformat immer vom Lineal bedeckt ist. Lasst auch hier etwas Platz zur Linie, damit man sie später nicht mehr sieht. Im schlimmsten Fall könnt Ihr sie ja auch einfach wegradieren.

Jette Feick erklärt Euch im Gastbeitrag Schritt für Schritt wie Ihr mit wenig Aufwand und geringen Kosten Papier in Büttenoptik selbst machen könnt.
Vor dem Reißen wird das Format der Karte auf dem Papier eingezeichnet.

Nun drückt das Lineal gut und fest nach unten, nehmt mit der freien Hand den Anfang der zu reißenden Papierkante und zieht diese nach oben und in Richtung des Lineals.

Jette Feick erklärt Euch im Gastbeitrag Schritt für Schritt wie Ihr mit wenig Aufwand und geringen Kosten Papier in Büttenoptik selbst machen könnt.
Stück für Stück wird das Papier am Lineal entlang gerissen. So entsteht die so typische Risskante in Büttenoptik.

Je nachdem welchen Look Ihr schöner findet, könnt Ihr regelmäßigere oder fransigere Büttenoptik an den Kanten erzeugen.

Das geht so:
Je mehr Ihr in Richtung des Lineals reißt, desto regelmäßiger ist der Rand (siehe Bild unten links). Wenn Ihr steil nach oben reißt, sind die Kanten stärker ausgerissen (siehe Bild unten rechts)

TIPP: Fasst alle paar Zentimeter nach, damit das Papier im Ganzen bleibt. Also nicht mit einem Ruck einmal die Kante abreißen! Das kann dazu führen, dass Ihr das Papier an Stellen beschädigt, wo es nicht sein soll. Es braucht etwas Übung, aber ganz sicher habt auch Ihr nach dem zweiten oder dritten Mal den Bogen raus.

Jette Feick erklärt Euch im Gastbeitrag Schritt für Schritt wie Ihr mit wenig Aufwand und geringen Kosten Papier in Büttenoptik selbst machen könnt.
Links: Papier wurde nach oben und links gegen das Lineal gerissen. Rechts: Papier wurde nach oben gerissen, es entsteht eine gröbere Risskante
  • Nun kann noch veredelt werden. Jetzt habt Ihr also eine einzigartige Kante! Ihr könnt alle Kanten so gestalten oder wie ich in diesem Fall nur die obere abreißen.
    Um diese noch mehr hervorstechen zu lassen, liebe ich es sie noch zu veredeln. Das ist auch ganz einfach. Ich habe dazu eine Goldfarbe von Rohrer & Klingner benutzt. Diese habe ich mit einem Pinsel auf die gerissenen Kanten aufgetragen und trocknen lassen. Alternativ könnt Ihr auch Kleber und Blattgold nehmen.
Jette Feick erklärt Euch im Gastbeitrag Schritt für Schritt wie Ihr mit wenig Aufwand und geringen Kosten Papier in Büttenoptik selbst machen könnt.
So sehen die Risskanten in Büttenoptik nach dem Veredeln mit Goldtusche von Rohrer & Klingner aus.

TIPP: Wenn Ihr mehrere Einstecker habt, empfehle ich Euch einen Größenunterschied von rund 2 bis 2,5 cm zur jeweils nächsten Karte. Fertig sind die Einstecker.

Jette Feick erklärt Euch im Gastbeitrag Schritt für Schritt wie Ihr mit wenig Aufwand und geringen Kosten Papier in Büttenoptik selbst machen könnt.
Pocketfold Hülle aus Naturpapier Crush Olive mit handgerissenen Einlegekarten in Büttenoptik und einem edlen Wachssiegel.
  • Jetzt ist die Deckseite dran. Auch hier habe ich die Kanten gerissen. In diesem Beispiel seht Ihr ganz wunderbar, wie unterschiedlich die Kanten aussehen, bei verschiedenen Grammaturen. Bei dem rechten Papier handelt es sich um das transparente Lucida Pergament Creme in 160 g/m². Es wird zusammen mit den Countryside Mineral für die Gestaltung des Deckblatts verwendet.
Jette Feick erklärt Euch im Gastbeitrag Schritt für Schritt wie Ihr mit wenig Aufwand und geringen Kosten Papier in Büttenoptik selbst machen könnt.
Auch das Papier ist mitentscheidend für den Look der Risskante.
Links: Countryside Mineral Rechts: Lucida Pergament

Geht hier zum Reißen einfach genauso vor wie im Schritt 2. Schaut welches Endformat Ihr braucht und zeichnet es Euch auf.

Jette Feick erklärt Euch im Gastbeitrag Schritt für Schritt wie Ihr mit wenig Aufwand und geringen Kosten Papier in Büttenoptik selbst machen könnt.
Ein gerissenes Namenskärtchen an einer Schnur veredelt die Einladungskarte der Hochzeitspapeterie .

So einfach lässt sich also Papier in Büttenoptik selbst machen!

Wer nun noch mehr von Jettes tollen Ideen, Inspirationen und Tipps sehen will, folgt am besten ihrem Instagramprofil @dasrotwildstudio oder schaut auf ihrer Website: www.jette-papeterie-illustration.de vorbei.

Wir sagen ganz lieben Dank, Jette, für Deine wundervolle DIY Anleitung und die schöne Papeterie Inspiration.

Die Autorin über sich:

Jette Feick erklärt Euch im Gastbeitrag Schritt für Schritt wie Ihr mit wenig Aufwand und geringen Kosten Papier in Büttenoptik selbst machen könnt.


Mein Name ist Jette Feick. Seit 2014 lebe ich mit meinem Mann und meinem Sohn im wunderschönen Barnim auf dem Land. 2018 habe ich an der AID in Berlin mein Studium als Illustrationsdesignerin abgeschlossen. Schon im Studium habe ich mich mit der Papeterie selbstständig gemacht.

Nie hätte ich gedacht, dass es Jahre später zu meinem Hauptjob wird.
2020 habe ich mir dann ein Studio angemietet und gehe seit dem Vollzeit meiner Passion nach. Aus Jette.Papeterie wurde “Das Rotwild Studio”. Der neue Name ist eine wundervolle Verknüpfung von meinem Charakter, meinem Lieblingstier und Lieblingsfarbe. Für mich also genau der richtige Unternehmensname.

© Fotos: Jette Feick – Das Rotwild Studio

Diesen Beitrag teilen:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert