Skizzieren, schneiden, streichen, falten und biegen – das sind die Handgriffe, mit denen Carlos Meira Papier in plastische Kunstwerke verwandelt. Wir zeigen Ihnen die skulptural wirkenden Papercuts des brasilianischen Illustrators und ermöglichen Ihnen den Blick hinter die Kulissen.
Carlos Meira ist in Rio de Janeiro geboren und hat dort auch an der Universität studiert. Nachdem er in verschiedenen Agenturen des Landes als Art Director gearbeitet hatte, ging er Anfang der 90er Jahre nach Portugal. Er arbeitete für eine Papierfabrik und entwickelte dort seine ersten Werke aus Papier.
1996 zog es ihn zurück nach Brasilien. Er widmete sich der Illustration, vier Jahre später wurde sein Eifer mit einer ersten Einzelausstellung belohnt. Seitdem hat er für Buchprojekte, internationale Werbekampagnen, brasilianische Unternehmen und Magazine gestaltet.
Die Größen seiner skulpturalen Papercuts reichen von der Postkarte bis zu schaufenstergroßen Hintergründen.Seine Technik besteht dabei aus den folgenden Schritten:
- Auf Papier fertigt er eine Skizze an um die Gesamtkomposition zu visualisieren.
- Mit Pauspapier überträgt er dann die Konturlinien einzelner Teile auf Karton. Je nach Bild ist der Karton weiß, farbig oder wird teils nochmal bemalt.
- Die Einzelteile werden entlang der Konturlinien mit einem Skalpell ausgeschnitten.
- Mit einem spitz zulaufenden Rundstab wird ein Teil der Kanten und Flächen durch streichen abgerundet. So bekommen die Papierstücke eine Dreidimensionalität und das Licht fließt sanft über die Formen hinweg.
- Andere Teile bekommen eine scharfe Falzkante. So erzeugt Carlos Meira spannende Kontraste zwischen harten und weichen Formen.
- Die Einzelteile werden dann anhand der Skizze wieder zusammengesetzt.
Den kreativen Prozess können Sie in diesem Video hautnah begleiten.
So entstehen die wundervollen Papercuts von Carlos Meira. Sie zeigen das Leben in Rio und dem Urwald Brasiliens, werben für Versicherungen, loten die Beziehung zwischen Mann und Frau aus und führen Kinder an die bunte Welt des Bastelns heran. Manchmal sind sie aber auch ganz einfach Meiras Vision des Paradieses.
Die Arbeiten von Carlos Meira finden sie auf seiner Website, bei Behance und Instagram.
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