Eisenhauer Bürokultur im Gespräch bei Papier Direkt

In diesem Jahr mussten wir ja leider ohne die Paperworld und die Creativworld auskommen. Trotzdem gab es vergangene Woche unsere kleine Trendschau für 2021.
Zum Thema „Schöne Schreibwaren“ haben wir Katharina und Fred von Eisenhauer Bürokultur in Leipzig zu einem Plausch eingeladen. Obwohl wir das Ladengeschäft bis dato noch nicht live gesehen haben, bezeichnen wir das Geschäft guten Gewissens als kleines Schlaraffenland. Regelmäßig gucken wir via Instagram quasi zum Fenster rein und sind immer ganz angetan.

Genießt nun also Bürokultur aus Leipzig und erfahrt noch ein bisschen mehr über die „Eisenhauers“.

Katharina und Fred, im Dezember 2016 habt Ihr den virtuellen Startschuss für Euren Laden gegeben. Gute 3 Monate später habt Ihr ihn aufgesperrt. Wie alt war zu dem Zeitpunkt die Idee und der Wunsch ein solches Geschäft zu führen?

Die Idee trugen wir schon eine ganze Weile mit uns herum. Genauer gesagt schon in unserer Studienzeit, 3 Jahre zuvor. Wir beide haben Visuelle Kommunikation in Weimar studiert. Katharina fand die Idee eines Ladengeschäftes für Schreibwaren spannend und Fred wollte freiberuflich Grafikdienstleistungen anbieten. Nach unserem Abschluss sind wir in Katharinas Heimatstadt Leipzig gezogen und haben ein Jahr mithilfe eines Gründerberaters die Idee geformt und auf Herz und Nieren geprüft.

Und wo kommt der Name her? Gibt es dazu eine Geschichte?

Einen guten Namen zu finden war gar nicht so einfach. Unsere Nachnamen geben leider auch nicht so wirklich was her.

So haben wir schlussendlich den Namen von unserem Sortiment abgeleitet. Zusammengefasst bieten wir Struktur und Ordnung für den Arbeitsalltag an und es gibt ein Aufgaben-System, die Eisenhower-Matrix, mit der man seine täglichen To-Dos nach Wichtigkeit und Dringlichkeit sortiert. (Somit arbeitet man zuerst die wichtigen und dringlichen Dinge ab und erledigt zuletzt dann die unwichtigen und uneiligen Aufgaben.)

Übrigens: Passend zur Methode haben Katharina und Fred auch einen Notizblock Eisenhauer To-Do-Liste im Sortiment.

Der Name dieser Matrix stammt vom ehemaligen amerikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower, dessen deutsche Vorfahren Eisenhauer hießen.
Uns gefällt daran, dass er einprägsam ist und alteingesessen klingt.

Wenn Ihr mehr über die Eisenhower Matrix erfahren wollt, findet Ihr beispielsweise hier bei der Karrierebibel einen sehr nützlichen Beitrag.

Inzwischen ist ja nun etwas Zeit vergangen. Wie haben sich Euer Geschäft und Eure Produktpalette entwickelt? Sicher gibt es All-Time-Favorites, Überraschungsgäste im Portfolio und denkwürdige Meilensteine aus dieser Zeit.

Es ist super spannend, alte Fotos von der Zeit kurz nach der Eröffnung anzuschauen. Alles war sehr aufgeräumt, minimalistisch und clean. Viele haben sich nicht getraut, die Produkte anzufassen, weil sie fast wie in einer Ausstellung arrangiert waren. Heute ist es noch ähnlich, wir gestalten jeden Tisch farbig und inhaltlich passend. Aber die Tische sind wesentlich voller geworden, weil wir so viele schöne Produkte im Sortiment aufgenommen haben. Eine Auswahl bleibt, aber wir sind immer auf der Suche nach Neuheiten. Wusstet ihr zum Beispiel, dass es echt schwierig ist, einen guten und modernen Brieföffner zu finden? Vorschläge sind immer willkommen. 🙂

Ein Gefährte, der uns von Anfang an begleitet, ist der Waltacker. In Italien kommt dieser in vielen Postfilialen zum Einsatz. Er ist so schön schlicht und funktional. Durch sein Design und die Farben bekommt er aber auch ein gewisses Etwas dazu – das ist genau unser Geschmack. Mittlerweile haben wir aber auch einen klammerlosen Bruder aus Japan mit im Sortiment, der auch viele Liebhaber hat.

Ein Produkt, vor dem wir uns erst etwas gescheut haben und es jetzt aber nicht mehr missen möchten, sind die Klappkisten aus recyceltem Kunststoff. Sie sind super praktisch und vielseitig einsetzbar. Die Farbauswahl ist riesig und man kann richtig schöne Kombinationen zusammenstellen.

Wir freuen uns auch, dass viele unsere selbstgestalteten Eisenhauer-Blöcke und Planer nutzen. Da haben wir große Lust, diese Reihe zu erweitern.

Notizblock Eisenhauer Planer

Unser Geschäft hat sich in den vier Jahren sehr gut entwickelt. Auch wenn Corona uns gerade etwas ausgebremst, ist unser Plan aufgegangen: Fred betreut grafisch viele regionale Kunden, die wir über den Laden kennengelernt haben. Das Ladengeschäft hat einen festen Platz in Leipzig. Der Onlineshop wächst langsam, aber stetig. Wir sind stolz, dass wir zwei Mitarbeiterinnen beschäftigen können und nun, nach den Jahren des Durchpowerns jetzt Zeit für unsere kürzlich geborene Tochter haben.

Trotz des ausgefallenen Messetermins habt Ihr in puncto Schreibwaren sicher einige Empfehlungen. Was sind Eure Highlights für dieses Jahr und was legt Ihr den Leuten ans Herz?

Wir halten immer die Augen offen, was es Neues gibt. Außer auf den Messen in Frankfurt und Amsterdam sind wir auch bei Instagram und Pinterest wachsam.
Abgesehen von einigen modernen Farbkombinationen setzen wir vor allem auf Langlebigkeit und zeitlose Designs.

Worauf wir uns im Frühling freuen, ist die vom Bauhaus inspirierte Notizheft- und Geschenkpapierkollektion von dem britischen Label ola Studio.

So schlicht, wie wir es sonst mögen, bei unseren Grußkarten darf es bunt und lustig zugehen. Wir haben viele Labels aus England, Amerika, Belgien und natürlich Deutschland.

Sehr beliebt sind auch die japanischen Tous les Jours Kugelschreiber. Mit ihrer feinen Mine und ihrem schlanken, farbenfrohen Design und aufgedruckten Handlungsempfehlungen für jeden Tag in der Woche sind sie ein schönes Geschenk.

Super praktisch und äußerst nachhaltig ist das tolle Notizbuch- & Kalendersystem X17 aus dem Saarland. Das Besondere daran ist, dass man einen Buchumschlag hat, den man immer wieder verwenden kann, da man sein Innenleben (Notizhefte, Kalender, Fahrtenbücher, Notenhefte …) austauschen kann. Durch die Vielfalt an Größen, Farben und Umschlägen ist für jeden was dabei.

Zum Abschluss haben wir noch eine kleine Schnellfragerunde:

Was war Euer erster Füller?

Katharina: Pelikan
Fred: Lamy abc Füller in rot 🙂

Welcher ist Euer liebster Kugelschreiber, den Ihr besitzt?

Das ändert sich ständig (Wir sind unsere besten Kunden)
Katharina: Der grüne 849 Kugelschreiber aus der Claim Your Style 2020 Serie von Caran d’Ache
Fred: der gelbe Drehgriffel von Leuchtturm in Kooperation mit Monocle

Wer von Euch beiden hat mehr Ordnung auf dem Schreibtisch?

Sagen wir mal so: Es herrscht kreatives Chaos. Aber jeder von uns findet sich auf seinem Tisch zurecht und kann gut daran arbeiten – das ist doch die Hauptsache. 🙂

Welchen Stift habt Ihr immer zur Hand oder in der Tasche?

Katharina: Einen unverwüstlichen Fallbleistift von Koh-I-Noor
Fred: Einen grauen Palomino Bleistift, praktisch weil er einen Radiergummi gleich dabei hat.

Wie viele Notizbücher und Kalender habt Ihr parallel in Gebrauch?

Beide: nur ein Einziges.
Fred: ein Notizbuch
Katharina: einen Kalender und unzählige Notizblöcke

Wie viele Karten oder Briefe versendet Ihr privat so im Monat?

Fred: Selten, denn Katharina hat die schönere Handschrift.
Katharina: Meist zu Geburtstagen, vielleicht so 2-3 im Monat.

Was ist Euer persönliches Lieblingsprodukt aus Eurem Laden?

Das ist eine ähnlich schwierige Frage, wie die nach dem Lieblingskind.
Es wechselt wöchentlich. Vielleicht können wir die Frage etwas abwandeln: Freds Lieblingsprodukt, welches er gern verkauft, sind die Liliputfüller von Kaweco, weil sie so super reduziert und edel sind. Katharina berät gern zum X17-Notizbuchsystem, weil es so durchdacht und vielseitig ist.


Wir sagen vielen Dank an Katharina und Fred von Eisenhauer Bürokultur für diesen wunderbaren Einblick. Falls Ihr die Eisenhauers noch nicht kennt, solltet Ihr unbedingt einmal vorbeischauen. Bis man wieder in Geschäfte gehen darf, lohnt sich auf jeden Fall ein virtueller Besuch dort:

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